Sie lieben den Tod, wir lieben das Leben! Islamismus bekämpfen!

In den letzten Wochen gab es auch in Europa eine Vielzahl von islamistischen Terroranschlägen. So wurde in Dresden ein homosexuelles Paar von einem Islamisten mit einem Messer attackiert; woraufhin einer der Betroffenen verstarb. In Paris enthauptete ein islamistischer Angreifer den Lehrer Samuel Paty, der im Unterricht Mohammed-Karrikaturen gezeigt hatte. Knapp zwei Wochen später tötete ein 21-Jähriger Terrorist, ebenfalls aus islamistischen Motiven, drei Menschen in der Kirche Notre-Dame-de-l’Assomption und verletzte sechs weitere Personen. Und kürzlich wurden vier Menschen in Wien von einem Islamisten umgebracht, 23 wurden teils schwer verletzt. Auch in anderen Regionen der Welt starben Menschen, da sie nicht der islamistischen Weltanschauung entsprechen. Bei einem Anschlag auf die Universität in Kabul Anfang des Monats wurde 32 Menschen das Leben genommen, 50 weitere wurden verletzt. Diese Aufzählung ließe sich um viele Anschläge aus den vergangenen Wochen ergänzen.
Es zeigt sich immer wieder, zu welchen verheerenden Konsequenzen diese reaktionäre Ideologie führt. Deshalb finden wir es unabdingbar, sich als Gruppe mit emanzipatorischem Anspruch kritisch mit islamistischen Bestrebungen auseinanderzusetzen und die damit einhergehenden Gefahren nicht zu relativieren. Aus diesem Grund werden wir uns in nächster Zeit tiefgreifender mit dem Thema beschäftigen. 
Sie lieben den Tod, wir lieben das Leben! Islamismus bekämpfen!
Texte von anderen Gruppen/Bündnissen zu diesem Thema haben wir euch nachfolgend verlinkt: 

Theorie im Herbst & Winter // “Wieder einmal jüdische Hände” – Antisemitismus in Debatten um Schwangerschaftsabbrüche in der Weimarer Republik

Vortrag von Pola Behr [10.12.2020, 19 Uhr, Streaming Infos folgen]

Ärzt*innen, die offen für das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche eintreten, sind enormen Anfeindungen ausgesetzt. Erst in diesem Sommer wurde ein radikaler Abtreibungsgegner zu einer Geldstrafe verurteilt, weil er die Ärztin Kristina Hänel mit NS-Ärzten gleichsetzte. Solche Anfeindungen sind kein Phänomen der Gegenwart, sondern haben eine lange Geschichte. Schon die beiden Ärzt*innen Friedrich Wolf und Else Kienle, die 1931 aufgrund des §218 verhaftet wurden, waren solchen verbalen Attacken ausgesetzt. Es fing dabei weniger um gegensätzliche Positionen zu Schwangerschaftsabbrüchen, als darum, die beiden persönlich anzugreifen. Auffallend war, dass diese Angriffe immer wieder darauf hinausliefen, Wolf und Kienle als “jüdische Abtreiber” darzustellen.
Der Vortrag soll zu Beginn die Geschichte der sogenannten Abtreibungsparagraphen von 1871 bis zur Verhaftung der beiden Ärzt*innen, sowie die oppositionellen feministischen und kommunistischen Bewegungen darstellen. Daran anschließend werden die verschiedenen antisemitischen Motive, die in der Berichterstattung um den Prozess gegen Wolf und Kienle auftraten, analysiert. Anhand dessen kann der Frage nach ideologischen Überschneidungen zwischen Antifeminismus und Antisemitismus in Debatten um Schwangerschaftsabbrüche nachgegangen und ebenfalls Kontinuitäten ins heute aufgezeigt werden.

Theorie im Herbst & Winter // Antifeminismus als Einstiegsideologie in extrem rechtes Denken

Vortrag von Maria Skywalker [04.12.2020, 19 Uhr, Streaming-Link für YouTube folgt]

Es hat in den letzten Jahren einen erheblichen Backlash zu traditionellen Rollenmustern gegeben. In Deutschland hängt dies vor allem mit dem Erstarken der „Neuen Rechten“ zusammen. Doch seit geraumer Zeit folgen auf Worte nun auch Taten, wie Anschläge der letzten Jahre verdeutlichen. Hinter einer antifeministischen Ideologie steht auch immer ein Verschwörungsgedanke, der sich überwiegend antisemitischer Codes bedient. Karin Stögner nennt diese Verstrickung „Intersektionalität von Ideologien“. In meinem Beitrag gehe ich noch einen Schritt weiter: Während sich Stögner in ihrer Ausarbeitung auf die Intersektionalität von Sexismus und Antisemitismus bezieht, wird hier ein verschwörungsideologischer Antifeminismus untersucht. Der Beitrag folgt dabei der Annahme, dass Sexismus lediglich eine Diskriminierungsform ist, während hinter Antifeminismus eine Ideologie steht. Dabei spielt es eine wichtige Rolle, dass Frauen nicht per se als Projektionsfläche dienen, sondern im Besonderen eine geheime Elite, die den Feminismus orchestriert. Das Ziel dieser Elite ist es, nicht nur gefügig zu machen, sondern auch deutsche Männer zu „entmannen“, indem Frauen ihnen auf Grund ihrer Emanzipation Sex entziehen. Diese geheime Übermacht kann mit dem Bild des „allmächtigen Juden“ analog gesetzt werden.
Antifeminismus dient somit nicht nur als ein „gesellschaftlicher Kitt“, der Ideologien miteinander vereint und Ressentiments schürt, sondern kann auch als eine Einstiegsideologie in (neu-)rechtes Denken angesehen werden. Während der Recherche wurden verschiedene Artikel der extrem rechten Zeitschrift “Junge Freiheit” analysiert. Gab es vorab überwiegend eine Verschränkung von antisemitischen und antifeministischen Chiffren, fließt ab Januar 2016 auch eine stark rassistische Erzählweise mit hinein. Anhand der Ereignisse in den letzten Jahren wird deutlich, dass die antifeministische Ideologie nicht mehr nur ein Theoriekonstrukt ist, sondern auf Worte Taten folgen, wie die rechtsterroristischen Anschläge gezeigt haben.

Link zu dem Vortrag: https://youtu.be/KQijdb9LxrI

Theorie im Herbst & Winter // Zum Volksbegriff des „Instituts für Staatspolitik“

Vortrag des Kollektiv “IfS dichtmachen”  [10.12.2020, 19 Uhr, Streaming Infos folgen]

In unserem Vortrag möchten wir der Frage nachgehen, wie der Begriff des „Volkes“ in den Publikationen des „Instituts für Staatspolitik“ verhandelt wird. In einem ersten Schritt soll zunächst ein Beitrag von Caroline Sommerfeld auf der Plattform „Sezession im Netz“ analysiert werden. Anhand verschiedener im Verlag „Antaios“ erschienener Publikationen wird im nächsten Schritt untersucht, wie sich die Autor*innen einer völkischen Geschichtsschreibung bedienen. Diese beiden Blickwinkel werden im Anschluss zusammengeführt, um die Frage nach der Konstruktion des Volksbegriffs und deren Funktion zu erörtern.

Theorie im Herbst & Winter // Völkische Männerbünde auf dem Vormarsch? Die Burschenschaften als Elitenschmiede der Neuen Rechten

Vortrag des Antifaschistischen Bildungszentrums und Archivs Göttingen (ABAG)  [18.11.2020, 19 Uhr, Streaming Infos folgen]

Die ersten Burschenschaften entstanden zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Kontext der deutschen Nationalbewegung. Gerade diese Typen studentischer Verbindungen verstehen sich aufgrund ihrer historischen Ursprünge als entschieden politische Bünde. Dabei vertraten Burschenschaften spätestens während des Deutschen Kaiserreiches klar völkisch-nationalistische Positionen, zu denen sich vor allem der größte Dachverband unter ihnen – die Deutsche Burschenschaft (DB) – bis heute vehement bekennt. In der jüngeren Vergangenheit befanden sich die burschenschaftlichen Dachverbände noch in einer Krise. Doch mit dem Aufstieg der AfD sehen Burschenschafter nun neue Chancen, ihre politischen Ansichten wieder salonfähig zu machen – und zwar nicht nur in der DB, sondern auch in den vermeintlich gemäßigten Dachverbänden Allgemeine Deutsche Burschenschaft (ADB) und Neue Deutsche Burschenschaft (NDB). In dem Vortrag werden zunächst die Besonderheiten von Burschenschaften als bestimmte Verbindungsform sowie ihre geschichtliche Entwicklung skizziert, um in der Folge auf ihre gegenwärtige Verstrickung in der Neuen und extremen Rechten einzugehen.”

Redebeitrag 19.09.2020 // Kundgebung “Erst der Leuchtturm dann das Rittergut – Faschozentren dichtmachen!”

Nachdem wir im März diesen Jahres bei unserem Redebeitrag anlässlich des Flügetreffens auf den grassierenden Antisemitismus in der Neuen Rechten und im Besonderen bei Kubitschek selbst eingegangen sind, wollen wir dieses Mal mit einem anderen Exkurs fortsetzen.

Die “Sommerakademie”, welche hier gerade stattfindet, ist dieses Jahr in sehr unterschiedliche, ablaufende Prozesse eingebettet. So erlosch die von Kubitschek herbeigesehnte “Strahlkraft” des IB-Hauses in Halle, als es im Mai endlich endgültig geräumt wurde. Aber nicht nur in Halle, auch generell scheint die IB in Deutschland in ihren letzten Zügen zu sein. Das sieht auch Götz Kubitschek so, der als Mentor mit Sellner die IB in Deutschland maßgeblich geprägt hat – sie jetzt aber als ein, seiner Aussage nach, gescheitertes Projekt zu den Akten legen muss. [1]

Auch die Beobachtung des IfS durch den Verfassungsschutz seit April diesen Jahres war ein eventueller Einschnitt. Ob eine Einstufung als Verdachtsfall deren Arbeit wirklich erschwert, bleibt abzuwarten. Vor allem als Linke sollte sich aber nicht auf den VS verlassen werden. Weiterhin ist der sogenannte Flügel der AfD, der sich noch im März hier in Schnellroda getroffen hat, nach einer Beobachtung durch die Sicherheitsbehörden zumindest offiziell aufgelöst. [2]

Nicht die ersten und einzigen Kratzer am “Götzenbild”. Bereits 2014 verließ der Mitgründer des IfS und einer der führenden Denker der Neuen Rechten, Karlheinz Weißmann, das selbsternannte Institut sowie die IfS-Zeitschrift “Sezession”. In einem Interview erklärt der nicht weniger problematische Weißmann, dass die dauernden Alleingänge Kubitscheks, seine notorische Unzuverlässigkeit, wenn es um Absprachen ging und die permanente Grenzüberschreitung Gründe für den Bruch waren. [3] Klingt nach viel, nur nicht nach der selbstverordneten Disziplin, die Kubitschek im Dokumentarfilm “Kleine Germanen” von seinen Kindern einfordert. [4]

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